Westpaket 39 - Das Gehmoment

Es war ein heißer Sommertag bei den Olympischen Spielen, und die Spannung im Stadion war greifbar. Thomas Armoneit, der talentierte Stabhochspringer der DDR, stand im Mittelpunkt. Er hatte sich durch die Qualifikationsrunden gekämpft und war nun nur noch einen Sprung von der Goldmedaille entfernt.

Die Menge hielt den Atem an, als Thomas seinen Anlauf begann. Mit beeindruckender Geschwindigkeit rannte er auf die Stange zu, setzte den Stab in die Sprunggrube und katapultierte sich in die Höhe. Alles schien perfekt, doch in der letzten Sekunde, als er die Latte überquerte, streifte sein Fuß leicht die Stange. Sie wackelte bedrohlich und fiel schließlich zu Boden.

Ein kollektives Keuchen ging durch das Stadion. Thomas landete sicher auf der Matte, aber der Traum von Gold war zerplatzt. Er hatte alles gegeben, doch das Schicksal hatte anders entschieden. Trotz der Enttäuschung wurde er von seinen Teamkollegen und den Zuschauern mit Applaus und Anerkennung überschüttet. Er hatte gezeigt, was es bedeutet, ein wahrer Olympionike zu sein – nicht nur durch den Sieg, sondern auch durch den Mut und die Anstrengung, die er in jeden Sprung gelegt hatte.